
Stellungnahme der CDU Herdecke zum „Offenen Brief“ der Herdecker Grünen an Purplerhino:
Die CDU-Fraktion im Rat der Stadt Herdecke hat den „Offenen Brief“ der Herdecker Grünen an Purplerhino mit Erstaunen, vor allem aber mit großer Sorge zur Kenntnis genommen. Darin fordern die Grünen Purplerhino auf, den Erwerb des Grundstücks des ehemaligen Altenzentrums Kirchende nicht weiter zu verfolgen. Eine solche drastische Forderung halten wir angesichts der komplexen Sachlage für unverantwortlich und grob fahrlässig, da sie die dann unmittelbar drohenden und katastrophalen Folgen für die derzeit über 30 Bewohnerinnen und Bewohner völlig außer Acht lässt.
Der Insolvenzverwalter hat nämlich unmissverständlich angekündigt, seine Tätigkeit zum 31. Juli 2025 einzustellen. Sollte bis dahin kein Kaufabschluss erzielt worden sein, wird die Zwangsversteigerung eingeleitet, ein Prozess, der sich laut Auskunft des Insolvenzverwalters über ein bis zwei Jahre hinzieht. Dies hätte allerdings bereits ab dem 1. August 2025 – d. h. schon in zwei Wochen – dramatische Konsequenzen für die Bewohner. Der Insolvenzverwalter hat diese klar und deutlich – auch im Beisein von Vertretern der SPD und der Grünen – genannt: Ab diesem Zeitpunkt gibt es keinen Verantwortlichen mehr für die Wohnungen. Zahlungen (auch für Strom und Wasser) werden sofort eingestellt, die Hausmeisterdienste werden umgehend beendet und Reparaturen erfolgen nicht mehr. Somit droht die realistische Gefahr, dass die Wohnungen für die Seniorinnen und Senioren in Kürze nicht mehr bewohnbar sein könnten. Der Insolvenzverwalter hat diese Situation zutreffend mit einem „herrenlosen Auto, das an den Straßenrand gestellt wird und für das keiner mehr zuständig ist” verglichen.
Dieses Szenario drohte ursprünglich bereits zum 1. Juli 2025 und führte zu berechtigten Zukunftsängsten und Unsicherheit bei den Bewohnerinnen und Bewohnern. Nur durch intensive Bemühungen von Stadtverwaltung und Politik und letztendlich dem Engagement von Purplerhino ist es zu verdanken, dass ein solcher Worst Case zunächst bis zum 31. Juli 2025 abgewendet werden konnte. In der letzten Ratssitzung haben Vertreter von Purplerhino versichert, dass direkt nach Kaufabschluss die ordnungsgemäße Verwaltung und Betreuung der Wohnungen durch sie erfolgen werden.
Die Unterstellungen der Grünen in ihrem Brief an Purplerhino, sie hätten „einen ersten Eindruck davon gewonnen, auf welche Weise Sie die alten Menschen aus den Gebäuden heraus drängen werden, ohne den mühsameren rechtlichen Weg zu gehen“ und dies wohl in Teilen „branchenüblich“ sei, sind trotz des heraufziehenden Kommunalwahlkampfes nicht akzeptabel.
Hier wird Panikmache mit den berechtigten Ängsten der älteren Mieterinnen und Mieter betrieben. Gleichzeitig nehmen SPD und Grüne durch ihr Handeln wider besseren Wissen in Kauf, dass es zu einer Zwangsversteigerung kommen und dann wie aufgezeigt die bestehenden Wohnungen schon sehr bald nicht mehr nutzbar sein könnten.
Wir fordern die Herdecker Grünen und die SPD eindringlich auf, ihren Widerstand gegen den Verkauf an Purplerhino aufzugeben.
Nur so können wir die Wohnperspektive der jetzigen Bewohnerinnen und Bewohner zunächst sichern und das Risiko einer Zwangsversteigerung mit dem dann drohenden Verfall der Immobilie abwenden. Die CDU-Fraktion im Rat der Stadt Herdecke steht bereit, dieses gemeinsame Projekt partnerschaftlich mit allen demokratischen Kräften voranzutreiben – im Interesse aller Herdeckerinnen und Herdecker.